MuSSeL: Multiple Stressors on North Sea Life
Kurzbeschreibung
Das Leben am Meeresboden in der südlichen Nordsee erfährt sowohl geophysikalische Änderungen (Erwärmung, reduzierte Nährstoffe aus dem Nordatlantik, veränderte Strömungsmuster) als auch wachsende menschliche Aktivitäten (Fischerei, Offshore-Windparks, Baggerarbeiten, Nähr- und Schadstoffe). Deren kombinierten Auswirkungen und die damit verbundenen Risiken für den guten ökologischen Zustand der Meeresböden und für die Vielfalt und das Funktionieren von benthischen Lebensgemeinschaften sind weitgehend ungewiss. Unser Verbundprojekt MuSSeL verbindet neuartige theoretische Konzepte mit geophysikalischen und Nutzungs-Szenarien, um Reaktionen für die Vergangenheit (1980), Gegenwart und Zukunft (2050) abzuschätzen und Hot Spots des Wandels zu identifizieren. MuSSeL bündelt die Expertise von Forschungseinrichtungen und Bundesbehörden zur Synthese anthropogener und teilweise modifizierbarer Treiber, d.h. Nährstoffeintrag, chemische Verschmutzung, Bagger- und Deponiearbeiten sowie Grundfischerei. Unsere hochauflösende gekoppelte Modellierung untersucht für die südliche Nordsee klimabedingte Veränderungen der Physik, Biogeochemie und des Sedimenttransports. Wir verfolgen, wie sich die Auswirkungen beider Stressorengruppen durch das marine Nahrungsnetz ausbreiten, von Veränderungen in der pelagischen Produktivität, in der benthischen Flora (Seegras),
Makrozoobenthos und schließlich in demersalen Fischen und fassen diese zu akkumulierten Risikoindizes zusammen. Mit Hilfe von agentenbasierter Modellierung werden wir das adaptive Verhalten der Fischerei bei der Bewältigung sich ändernden Richtlinien, Gebietsschließungen (Offshore-Windparks) und Fischverteilungen abschätzen. Die Interaktion mit institutionellen Interessengruppen (z.T. Mitglieder des Konsortiums) hat unsere Auswahl an Stressoren und Zielindizes bestimmt. Unsere Mitgliedschaft in nationalen und internationalen Expertengruppen ermöglicht einen nahtlosen Transfer der Projektergebnisse in die Anwendung und Planung.
Förderzeitraum:
11/2020 - 10/2023
Fördersumme:
1.400.000,- €
Koordinator: Helmholtz-Zentrum hereon
Projektpartner:
- Bundesanstalt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
- Hochschule Bremerhaven
- Thünen-Institut für Seefischerei
- Universität Hamburg
Kontakt:
- Projektleiter
Prof. Dr. Kai Wirtz / Prof. Dr. Kay Emeis
Helmholtz-Zentrum hereon
Max-Planck-Str. 1
21502 Geesthacht
Phone: +49 (0) 4152 871 513
kai.wirtz@hereon.de - Projektkoordination
Dr. Shubham Krishna
Tel.: +49 4152 87 1558
shubham.krishna@hereon.de